Gesund durch Ernährung?
- Melanie Reincke
- 26. Mai 2021
- 6 Min. Lesezeit
Hast du dich schon einmal mit gesunder Ernährung befasst? Dann ist dir vielleicht auch aufgefallen, es gibt kaum ein Thema, das die Gesundheit betrifft, zu dem es so viele unterschiedliche Meinungen und Ansätze gibt.
Gar nicht so einfach, da seinen Weg zu finden, denn auch hier ist es so: „Viele Wege führen nach Rom“. Meinen Weg habe ich vor inzwischen gut 20 Jahren gefunden. Wie der aussieht und warum ich mich für diesen Weg entschieden habe, davon möchte ich dir hier erzählen.

Wie sieht meine Ernährung aus?
Ich ernähre mich vitalstoffreich vollwertig. Genau genommen sogar tiereiweißfrei, da ich manche tierische Produkte nicht gut vertrage. Das heißt allerdings nicht, dass ich mich vegan ernähre. Dazu schreibe ich aber noch mehr in einem anderen Blogbeitrag.
Vitalstoffreiche Vollwerternährung klingt im ersten Moment vielleicht etwas kompliziert, ist aber sehr einfach umzusetzen. Hauptsächlich geht es darum, die Lebensmittel so natürlich und unverarbeitet zu lassen wie möglich.
Zu den Lebensmitteln, die ich täglich esse, gehören Vollkornprodukte, viel frisches Obst und Gemüse, Nüsse und Saaten, kaltgepresste Öle, einige Milchprodukte und zum Süßen verwende ich Honig, süßes Obst oder Trockenfrüchte. Dabei ist es mir wichtig, die Lebensmittel immer frisch zu verarbeiten und einen gewissen Anteil davon täglich als Rohkost zu essen, um den Verlust an Vitalstoffen durch Kochen und Backen ein Stück weit auszugleichen.
Zusätzlich versuche ich auch, möglichst abwechslungsreich zu essen. Die natürlichen Lebensmittel enthalten alle Nährstoffe, die wir benötigen, allerdings in unterschiedlicher Zusammensetzung. Isst man also zum Beispiel immer die gleichen Getreidearten, die gleiche Auswahl an Obst und Gemüse, handelt es sich dabei zwar um eine vitalstoffreiche, aber trotzdem sehr einseitige Ernährung.
Ich zähle auch keine Kalorien. Natürlich heißt das nicht, dass ich mit dieser Ernährung so viel essen kann, wie ich möchte. Auch von gesundem Essen nimmt man zu. Viel wichtiger ist jedoch die Menge an Vitalstoffen, die ein Lebensmittel enthält. Die Vitalstoffe bestimmen, wie ein Lebensmittel im Körper verarbeitet werden kann und ob es dem Körper und somit auch der Gesundheit nützt oder eher schadet.
Ich glaube, inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass eine 100 g Tafel Vollmilchschokolade und ein Hafermüsli mit frischem Obst, Nüssen und Sahne in ihrer Wirkung nicht zu vergleichen sind, obwohl beide in etwa die gleiche Menge an Kalorien haben.
Vielleicht fragst du dich gerade, wie es bei mir mit Süßigkeiten aussieht oder was ich mache, wenn ich mal unterwegs bin.
Bei einer ausgewogenen Ernährung wird das Verlangen nach Süßigkeiten mit der Zeit immer weniger. Habe ich doch einmal Lust auf etwas Süßes, backe ich Kuchen, Muffins, Kekse, stelle Schokolade her, esse eine mit Datteln gesüßte Schokolade oder Trockenfrüchte, wie zum Beispiel Aprikosen. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos.
Ich habe in einer Zeit meine Ernährung umgestellt, in der es noch ziemlich schwierig war, unterwegs wenigstens etwas Vegetarisches zu bekommen. Das hat sich inzwischen zum Glück geändert, aber von vollwertiger Ernährung sind die Angebote noch weit entfernt. Daher halte ich es so, dass ich nach vegetarischen Gerichten Ausschau halte, bei allem anderen allerdings ein, oder manchmal auch zwei Augen zudrücke.
Wie bei so vielem anderen ist es auch bei der Ernährung so, dass man zwar konsequent sein muss, wenn man etwas erreichen will. Aber es gibt auch Grenzen. Nämlich dann, wenn der Stress, den man sich macht, größer ist als der Nutzen. Handelt es sich nicht gerade um Lebensmittel, die man gar nicht verträgt, ist es wesentlich gesünder mal eine bewusste Ausnahme zu machen und diese dann auch zu genießen, als sich unter Druck zu setzen, vielleicht noch ein schlechtes Gewissen zu haben und die ganze Zeit nur darüber nachzudenken, warum das, was man gerade auf dem Teller vor sich hat nicht optimal ist.
Ist der Ausflug oder die Reise nicht ganz so spontan, bereite ich uns Essen zum Mitnehmen vor. Auch da gibt es sehr viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel Brote mit Aufstrichen, Gemüse und Salat, herzhaftes Gebäck, Salate im Glas, ... Und was gibt es Schöneres, als sich einen schönen Platz in der Natur zu suchen und sein mitgebrachtes Essen zu genießen?
Meine Faustregel sieht so aus, dass ich mich übers Jahr gesehen zu ca. 95% vollwertig ernähre und meist zu Weihnachten (wenn ich bei Lebkuchen schwach werde...) oder mal bei einem Ausflug bewusste Ausnahmen mache, die ich dann auch genieße.
Vorteile der vitalstoffreichen Vollwerternährung
Viele unserer heutigen Krankheiten, auch viele der sogenannten altersbedingten Krankheiten, werden entweder durch eine ungesunde Ernährung verursacht oder die Ernährung hat einen großen Anteil.
Unsere übliche Ernährung besteht meist aus gekochten Lebensmitteln, Fertigprodukten, jeder Menge industriell hergestellten Zuckerarten und Fetten und sehr viel Eiweiß, meist in Form von tierischen Produkten.
Das mag zwar schmecken und oft auch kurzfristig die Stimmung heben, für den Körper ist diese Ernährungsweise allerdings extrem ungesund. Aber bis die Menschen das feststellen, sind die ersten Erkrankungen oft schon entstanden, da die meisten ernährungsbedingten Erkrankungen bis zu ihrer Entstehung etwa 20-30 Jahre benötigen.
Die Vollwerternährung setzt dagegen auf vollwertige natürliche und zum Teil unverarbeitete Lebensmittel, die dem Körper alle Nährstoffe bieten, die er braucht, um gesund zu bleiben.
Warum gerade Vollwerternährung?
Bei der Vollwerternährung handelt es sich vermutlich um die älteste und natürlichste Ernährungsweise, seit der Mensch sesshaft ist. Ab diesem Zeitpunkt hat der Mensch Getreide und Gemüse angebaut, Obst entweder angebaut oder gesammelt, Tiere gehalten und alle Lebensmittel entweder frisch verarbeitet oder durch verschiedene natürliche Konservierungsmethoden haltbar gemacht.
Wie anders sieht unsere Ernährung heute aus? Seit der Industrialisierung wurden unsere natürlichen Lebensmittel stark verändert.
Getreide
Das Getreide wird nicht mehr vollständig verwendet, sondern der Getreidekeim und die Randschicht werden entfernt. Übrig bleibt der Stärkekern. Vor allem der Getreidekeim ist durch seinen hohen Ölgehalt dafür verantwortlich, dass Vollkornmehl schnell ranzig wird und verdirbt. Weil nicht jeder eine Getreidemühle zu Hause hat, ist die lange Haltbarkeit des Auszugsmehls daher sehr praktisch. Weniger praktisch ist, dass gerade der Getreidekeim und die Randschichten des Getreides für die Gesundheit von großer Bedeutung sind. Der Getreidekeim enthält neben gesunden Fetten auch viele Vitamine des B-Komplexes, die unter anderem wichtig für das Nervensystem sind.
Fabrikfette und Öle
Fette und Öle werden heute üblicherweise industriell hergestellt oder verändert. Dadurch entstehen meist länger haltbare Öle und Fette für die unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten. Leider haben diese Herstellungsmethoden auch Einfluss auf den Vitalstoffgehalt oder es entstehen für den Körper sogar schädliche Fette.
Gerade die beim Härten entstehenden trans-Fettsäuren sind für die Gesundheit problematisch und gelten heute als mitverantwortlich bei der Entstehung koronarer Herzerkrankungen wie Arteriosklerose und Herzinfarkt.
Fabrikzucker
Vor allem der Fabrikzucker hat sich seit der Industrialisierung in unsere Ernährung regelrecht eingeschlichen. Galt er früher als Luxusgut, das so sparsam wie Salz verwendet wurde, ist es heute vor allem bei Fertigprodukten kaum noch möglich, etwas ohne Zucker zu bekommen. Dabei gibt es den Fabrikzucker inzwischen unter den unterschiedlichsten Bezeichnungen und oft werden sogar mehrere Zuckerarten verwendet, damit diese sich auf der Zutatenliste dann weiter hinten einreihen können.
Fabrikzucker kann heute nachweislich für viele ernährungsbedingte Erkrankungen (mit-)verantwortlich gemacht werden.
Tierische Produkte
Für die Gesundheit ist es oft nicht zwingend erforderlich, sich vegetarisch, tiereiweißfrei oder vegan zu ernähren. Aber auch hier ist es wieder so, die Dosis macht das Gift. Früher haben sich die Menschen überwiegend vegetarisch ernährt. Fleisch gab es selten, oft nur an Feiertagen oder ganz klassisch als Sonntagsbraten. Auch Milchprodukte haben die Menschen nur in Maßen zu sich genommen.
Ganz anders sieht es heute aus. Wurst- oder Käsebrot zum Frühstück, Schnitzel in der Mittagspause und abends oft noch einmal Wurst- oder Käsebrot. Dazu Milch oder andere Milchprodukte über den Tag verteilt. Die Kühlregale in den Supermärkten bieten da eine große Auswahl.
Bestimmte tierische Produkte sind allerdings ebenfalls für viele ernährungsbedingte Krankheiten verantwortlich. So sollten diese zum Beispiel bei Allergien, Hauterkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, häufig wiederkehrenden Infekten und bestimmten asthmatischen Erkrankungen gemieden werden.
Milchprodukte
Früher haben die Menschen Milchprodukte in ihrer natürlichen Form zu sich genommen, also nicht wärmebehandelt, pasteurisiert, homogenisiert oder gehärtet, wie es heute üblich ist. Mit all diesen Verfahren werden die Lebensmittel allerdings verändert.
Die Wärmebehandlung und das Pasteurisieren machen die Milchprodukte zwar haltbarer, was sich aber auf den Vitalstoffgehalt und die Zusammensetzung der Vitalstoffe auswirkt. Beim Homogenisieren wird sogar mechanisch die Größe der natürlich vorhandenen Fettkügelchen verändert. Dabei entsteht ein Lebensmittel, das der Körper in dieser Form nicht kennt.
Bedeutet eine gesunde Ernährung, nie wieder krank zu werden?
Leider nein! Neben der Ernährung gibt es zahlreiche Faktoren, die zur Gesundheit beitragen.
Allerdings machst du es deinem Körper mit einer gesunden Ernährung wesentlich leichter gesund zu bleiben und belastest ihn nicht noch zusätzlich mit ungeeigneten Lebensmitteln. Das Risiko für die Entstehung von ernährungsbedingten Erkrankungen oder Alterskrankheiten wird dadurch reduziert und auch bereits bestehende Krankheiten können meist gebessert werden oder verschlechtern sich nicht weiter.
Es lohnt sich also in jedem Fall, seine Ernährungsgewohnheiten zu überdenken!
Hast du auch Lust, dich auf den Weg zu machen? Oder hast du deinen Weg bereits für dich gefunden? Schreib mir gerne etwas in den Kommentaren dazu.






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